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Differentiated Services

 Differentiated Services (DiffServ) [#!rfc2474!#] nutzt analog zu IP Precedence den Inhalt des ToS-Feldes des IPv4 Headers für die Klassifizierung der IP-Pakete. Mit der Einführung des Internet Protocol Version 6 (IPv6) soll das Traffic Class Feld verwendet werden. Diese beiden 8-Bit Felder werden bei DiffServ einheitlich Differentiated Services Feld (DS-Feld) bezeichnet. Durch Setzen des DS-Feldes im IP-Header kann eine Anwendung die Dienstgüte seiner IP-Pakete bestimmen (siehe Abbildung [*]). DiffServ ist eine OSI-Schicht 3 Entwicklung.
 
Abbildung:   QoS-Anforderung mit DiffServ

In den ersten sechs Bits des DS-Feldes, Differentiated Services CodePoint (DSCP), wird die Zugehörigkeit zu den vordefinierten Klassen kodiert, die restlichen zwei Bits, Currently Unused (CU), bleiben ungenutzt (siehe Abbildung [*]).

 
Abbildung:   Differentiated Services Feld

Die IETF reserviert sich 32 der 64 möglichen DSCP-Werte für die Standardisierung von Klassen. Die restlichen Werte stehen zur freien Verfügung.

Ein Standard beinhaltet den oder die DSCP-Werte und ein Per-Hop Behavior (PHB). Das Per-Hop Behavior beschreibt das Forwarding-Verhalten des Schedulers. Es wird also keine Implementierung vorgeschrieben, sondern nur die Anforderungen an diese. Das PHB bezieht sich auf eine Klasse (ein DSCP-Wert) oder auf mehrere Klassen (mehrere DSCP-Werte). Im zweiten Fall spricht man von einer PHB-Group.

Zwei Standards wurden bis jetzt verabschiedet:

Der Traffic Conditioner [#!rfc2475!#] übernimmt bei DiffServ das Traffic Policing, um zusammen mit dem PHB eine Dienstgüte für eine (Gruppen-)Klasse zu implementieren. Auf den Traffic Conditioner wird im nächsten Abschnitt noch näher eingegangen.

Einen Bereich in dem DiffServ-fähige Geräte (DS nodes) einheitliche Dienste zur Verfügung stellen, nennt man Differentiated Services Domain (siehe Abbildung [*]).

 
Abbildung:   Differentiated Services Domain



 
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Copyright Munich Network Management Team