3.2.1 Migration eines einzelnen Hosts

  Dieser Abschnitt behandelt den Fall eines einzelnen IPv4-fähigen Hosts, der zusätzlich die Möglichkeit erhalten soll, über das Internet-Protokoll Version 6 mit anderen Rechnern zu kommunizieren. Dafür ergeben sich mehrere mögliche Szenarios:

1.

Im LAN des Hosts befindet sich ein IPv6-Router. Dieser Router ist für zustandslose Autokonfiguration eingerichtet oder ein DHCPv6-Agent ist zur dynamischen Autokonfiguration im LAN verfügbar.

Nach einem Neustart des Betriebssystems wird neben der Link-Local -Adresse mindestens auch eine Site-Local - wenn nicht eine global gültige IPv6-Adresse automatisch konfiguriert und der Host kann mit den Knoten in seinem LAN und, je nach Konfiguration des Routers, darüber hinaus über IPv6 kommunizieren.

2.

Im LAN des Hosts befindet sich ein IPv6-Router. Dieser Router ist nicht für zustandslose Autokonfiguration eingerichtet und es steht auch kein DHCPv6-Agent zur dynamischen Autokonfiguration im LAN zur Verfügung.

Dies ist möglich, sollte aber nicht vorkommen. Da nur die Link-Local -Adresse automatisch generiert wurde, kann der Host ohne manuellen Eingriff nur mit den Knoten in seinem LAN über IPv6 kommunizieren. Um mit Knoten jenseits des Routers Verbindung aufnehmen zu können, muß eine Site-Local - oder global gültige IPv6-Adresse manuell konfiguriert werden.

3.

Im LAN des Hosts befindet sich kein IPv6-Router, aber ein IPv4-Router.

Der Host kann ohne besondere Vorkehrungen nur mit Knoten in seinem LAN über IPv6 kommunizieren.

Erhält der Host manuell eine IPv4-kompatible IPv6-Adresse , kann er mit solchen Hosts jenseits des IPv4-Routers, die ebenfalls IPv4-kompatible IPv6-Adressen besitzen, in beide Richtungen über IPv6 kommunizieren (siehe auch Abschnitt 3.1.3).

Erhält der Host manuell eine IPv6-Adresse und wird manuell ein konfigurierter Tunnel zu einem IPv6/IPv4-Router eingerichtet, kann dieser Host, je nach Konfiguration des IPv6/IPv4-Routers, mit Knoten außerhalb seines LANs über IPv6 kommunizieren.