next up previous contents
Next: 5.2 Fazit Up: 5 Ermittlung der Anforderungen Previous: 5 Ermittlung der Anforderungen

5.1 Fragebogen und Ergebnisse

Die individuellen Benutzer-Anforderungen und weitere besondere Gegebenheiten am Standort Oettingenstraße sind zwingend notwendig, um ein den Erfordernissen angepaßtes Netz zu realisieren. Als Hilfestellung zur Aufnahme dieser Informationen eignet sich ein Fragenkatalog. Der von mir erstellte Fragenkatalog ist vollständig im Anhang A zu finden und enthält eine Reihe von Fragen, deren Antworten bei der Planung vor der Definition der VLANs vorliegen sollten.

Die Struktur des Fragebogens und eine Zusammenfassung der Antworten sieht wie folgt aus:
1.
Allgemeine Angaben
Hier werden Informationen abgefragt über die Anzahl der Netzbenutzer und über die vorhandene Infrastruktur des Institutes bzw. Lehrstuhls. Diese Informationen sollen einen Überblick über das Institut geben und Besonderheiten, wie verfügbare Betriebssysteme, häufig verwendete Applikationen, Basisdienste, etc. festhalten und bei der Planung des Netzes berücksichtigen.
2.
Kommunikationsbeziehungen im Netz
Eine wichtige Voraussetzung bei der Bildung von VLANs ist die Kenntnis über die Kommunikationsstrukturen im Netz. Hier sind die Client-Server-Beziehungen und der Zugriff auf Client-Ressourcen (Drucker, Plotter, Scanner, etc.) zu erfassen.
Die verwendeten Server werden unterschieden nach: Die Ergebnisse bieten Einblicke in die Struktur der Institute (OE) und in die Kommunikationsbeziehungen zwischen den Instituten, die z.T. auch schon im Bereich Organisationsstruktur, Kapitel 4 ermittelt wurden. Die OE sind eigenständige Bereiche, die hauptsächlich mit lokalen Servern (falls vorhanden) arbeiten und zur Anbindung an das WWW auf externe Server (LRZ) zugreifen. Zwischen den OE finden kaum Kommunikationsbeziehungen statt. Die 80/20-Regel wird eingehalten, so daß 80% des lokalen Verkehrs im Institut verbleibt und nur 20% geroutet werden muß. Das Institut für Informatik wurde in einer zweiten Ausbaustufe Kap. 4 in die einzelnen Lehrstühle und CIP-Pool unterteilt. Innerhalb dieser OE findet ein Datenaustausch statt. Es werden lokale Server (NFS, News, email, etc.) auch zentral für die anderen OE zur Verfügung gestellt.

Es gibt aufgrund der Auswertung der Daten keine Gruppenbildung unter den OE, weil jedes Institut/Lehrstuhl unabhängig ist. D.h. eine interdisziplinäre VLAN-Bildung, die dynamisch nach Projekten/Aufgaben/Teams gebildet werden muß, kommt selten bis gar nicht vor. Die einzigen interdisziplinäre Dienste sind die zentral genutzten Server, die aber unabhängig von den Teams betrieben werden.
Ein einziges Institut am Standort Oettingenstraße arbeitet mit zeitlich befristeten Teams, die projektabhängig gebildet und aufgelöst werden.
3.
Zukünftige Anforderungen an das Netz
Der letzte Teil des Fragebogens beinhaltet Fragen bzgl. der zukünftigen Anforderungen für die nächsten drei Jahre an das Netz: Expansion innerhalb des lokalen Netzes, geplante Applikationen, Verbesserung der Dienstgüte und Organisation des Netz-Managements. Die Auswertung der Daten hat ergeben, daß in den nächsten Jahren mit einem Zuwachs (Anzahl Netzanschlüsse) von 10% zu rechnen ist. Die meisten Institute erhoffen sich eine ständige Anpassung an die neuesten Trends (Betriebssysteme, Applikationen, Übertragungsgeschwindigkeit, etc.). Zum Thema Netz-Administration gibt es unterschiedliche Meinungen. Die Institute mit dem entsprechenden Know-How möchten ihr eigenes lokales Netz verwalten, Institute ohne einen ausgebildeten Administrator bevorzugen eine Administration von externer Seite.
Viele Benutzer sehen die vorhandene Struktur als sinnvoll und richtig und möchten keine Veränderungen vornehmen, wenn ihre Eigenständigkeit dadurch nicht beibehalten wird. Es macht auch keinen Sinn, die Struktur innerhalb einer OE weiter zu analysieren, da jede OE selbständig ist und auch keine gebäudeglobale Struktur erwünscht ist.

Die allgemeinen Anforderungen, wie Expansionsmöglichkeiten, Migrationsmöglichkeiten zu neuen Technologien, Sicherheitskonzepte, sollen weiterhin unterstützt werden, aber ohne sonstige Einschränkungen in Kauf zu nehmen.

In der heutigen Netzstruktur werden alle Zugriffe auf einen zentralen Server innerhalb des Gebäudekomplexes Oettingenstraße über einen Router geleitet. Die Performance und Geschwindigkeit dieses Routers wird als nicht ausreichend bewertet und bildet einen Flaschenhals bei der Kommunikation auf zentrale Dienste. Gewünscht wird ein Zugriff auf die zentralen Server über ein geswitchtes Netz und nicht mehr über den Router.
Diese Informationen benötigt man, um den Einsatz der VLANs sinnvoll zu begründen.


next up previous contents
Next: 5.2 Fazit Up: 5 Ermittlung der Anforderungen Previous: 5 Ermittlung der Anforderungen
Copyright Munich Network Management Team