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Application Management Specification


Die Firma Tivoli begann im Jahre 1995 mit der Spezifikation einer Beschreibungstechnik für Anwendungen, der Application Management Specification (AMS) [#!ams2!#]. Die AMS bietet die Möglichkeit, Information über Anwendungen in maschinenlesbarer Form anzulegen, die von Managementwerkzeugen für das Management der Anwendungen benötigt wird. Neben dieser Beschreibung sind anwendungsspezifische Werkzeuge und Skripte erforderlich, die ebenfalls mit Hilfe von AMS beschrieben werden können.

Mit Hilfe der AMS ist es möglich, Informationen über den kompletten Lebenszyklus einer Anwendung zu beschreiben, d.h. Informationen über ihre Verteilung und Installation beispielsweise ebenso wie Informationen über ihre Überwachung im laufenden Betrieb. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit ist natürlich die Überwachung der Anwendung im laufenden Betrieb von größter Bedeutung, weswegen im folgenden die übrigen Aspekte nur am Rande betrachtet werden.

Die AMS definiert sechs sogenannte Building Blocks, also Komponenten, die für die Beschreibung einer Anwendung verwendet werden. Diese, sowie ihre Zusammenhänge und ihre Einordnung in das CIM der DMTF (siehe Abschnitt [*]) sind in Abbildung [*] dargestellt. Neben dem Application Building Block und dem Software Component Building Block, die der Beschreibung der eigentlichen Anwendung dienen und daher im folgenden noch ausführlich betrachtet werden, existieren vier weitere Komponenten: Hierbei handelt es sich um die Building Blocks für Business Systems, Business System Subsystems, Business System Components und das Business System Mapping. Diese dienen dazu, die eventuell aus mehreren Anwendungen zusammengesetzten Systeme eines Unternehmens, die bestimmte Geschäftsprozesse erbringen, zu modellieren. Auf eine weitere Untersuchung dieser Komponenten muß aus Platzgründen an dieser Stelle verzichtet werden. Nähere Informationen finden sich in [#!ams2!#].


 
Abbildung:  Die Building Blocks der AMS und ihre Einordnung im CIM der DMTF
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Mit Hilfe des Application Building Blocks läßt sich allgemeine Information über die Anwendung, wie z.B. Name der Anwendung, Hersteller oder Versionsnummer modellieren. Ebenso wird hier die Information über die von der Anwendung erbrachten Transaktionen abgelegt. Es bestehen enge Verknüpfungen zur ARM API (siehe Abschnitt [*]). So lassen sich nicht nur die von der Anwendung instrumentierten und somit überwachbaren Transaktionen angeben, es lassen sich auch Schwellwerte definieren, die für eine ordnungsgemäße Erbringung einer Transaktion einzuhalten sind. Darüber hinaus dient der Application Building Block dazu, die einzelnen Komponenten der Anwendung, die in Software Component Building Blocks beschrieben werden, zu identifizieren.

Jeder Software Component Building Block beschreibt eine Komponente einer Anwendung. Unter einer Software Component wird hierbei ein Teil einer Anwendung verstanden, der auf einer bestimmten Plattform ausgeführt werden kann und der als Einheit gemanaged (z.B. verteilt und installiert) werden kann. Die Beschreibung enthält somit z.B. Information darüber, wie die Komponente verteilt und installiert werden muß, welche Abhängigkeiten zu anderen Komponenten oder zu darunterliegenden Systemen bestehen oder welche Parameter für den ordnungsgemäßen Betrieb der Komponente überwacht werden sollten.

Die eigentliche Überwachung der Anwendung erfolgt mit Hilfe sogenannter Monitore. Da explizit keine Instrumentierung der Anwendung vorausgesetzt wird (mit Ausnahme einer eventuell vorhandenen ARM-Instrumentierung) ist dies erforderlich, um die benötigten Managementinformationen zu ermitteln. Unter einem Monitor werden kleine Programme oder Skripte verstanden, die auf dem jeweiligen System ausgeführt werden und Informationen über den Zustand der Anwendung liefern. Es existieren eine Reihe von Standardmonitoren, die durch geeignete Konfiguration für jede beliebige Anwendung verwendet werden können und speziell für eine Anwendung konzipierte Monitore. Typische Beispiele für Standardmonitore sind Monitore, die die Logdateien von Anwendungen überwachen, aber auch Monitore, die anhand von Systeminformationen auf den Zustand der Anwendung schließen.

Die Beschreibung der Managementinformation basiert auf dem MIF der DMTF (siehe Abschnitt [*]) und erfolgt in sogenannten Application Description Files (ADF) ADF Application Description File  . Die Application Building Blocks werden dabei in Global Description Files (GDF) GDF Global Description File  , die Software Component Building Blocks in Component Description Files (CDF) CDF Component Description File   beschrieben. Die ADFs, die eine Anwendung beschreiben sowie die Monitore und Skripte, die für ihre Verteilung, Installation und Überwachung benötigt werden, können in sogenannten Application Management Packages (AMP) AMP Application Management Package   zusammengefaßt werden, die von Managementsystemen eingelesen werden können. Die Managementsysteme verteilen die Skripte und Monitore auf die entsprechenden Systeme und können anhand der in den ADFs enthaltenen Informationen das Management der Anwendung durchführen.

Die AMS bietet die Möglichkeit, Managementinformation über den gesamten Lebenszyklus einer Anwendung in maschinenlesbarer Form zu beschreiben und gestattet somit die Überwachung von anwendungsspezifischen Details mit Hilfe generischer Managementwerkzeuge. Dies stellt einen erheblichen Fortschritt gegenüber auf eine bestimmte Anwendung spezialisierten Managementwerkzeugen dar. Allerdings zeigte sich bei näherer Betrachtung [#!alde00!#], daß die Erstellung der ADFs mit einem erheblichen Aufwand verbunden ist und meist spezielle Skripte und Monitore für die jeweilige Anwendung zu erstellen sind. Auch dies stellt einen nicht unerheblichen Aufwand dar. Darüber hinaus ist es nur sehr eingeschränkt möglich, die eigentlich benötigte, nutzerorientierte Information zu ermitteln. Diese beschränkt sich auf die Definition von Transaktionen und Schwellwerten für deren Erbringung, die eigentliche Instrumentierung der Anwendung muß weiterhin z.B. mit Hilfe von ARM im Source-Code der Anwendung erfolgen.


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