next up previous contents
Next: 3.2.2 Kabeltypen Up: 3.2 Normgerechte Verkabelung Previous: 3.2 Normgerechte Verkabelung

3.2.1 Strukturierte Verkabelung

  Die strukturierte Verkabelung wurde von ISO definiert und in der ``ISO/IEC DIS 11801 Universelle Verkabelung für den Gebäudekomplex'' dargelegt. Diese Norm schreibt vor, daß eine moderne Verkabelung stets nach einem festgelegten Muster erfolgt und so die notwendige Flexibilität für die Netzbetreiber garantiert. Das wesentliche Merkmal einer strukturierten Verkabelung ist die Schaffung einer dienstneutralen Infrastruktur. Das heißt, die Art des Kabels und die verwendete Struktur garantieren: Die gesamte Kommunikations-Infrastruktur der Verkabelung (Abb. 3.1) wird daher von der Normung unterteilt in die Bereiche: Schon heute ist abzusehen, daß auch in den nächsten Jahren diese strukturierte Verkabelung Gültigkeit haben wird. Sie bietet die nötige Flexibilität und Neutralität für die unterschiedlichen Dienste, ist also dienstneutral. Dienstneutral bedeutet, daß über eine einzige Infrastruktur, bestehend z.B. aus LWL im Sekundärbereich und Kupferkabel im Tertiärbereich alle Dienste zum Teilnehmer übertragen werden können.
 
Abbildung 3.1:   Strukturierte Verkabelung
9#9



Primärverkabelung
Als Primärverkabelung versteht man eine gebäudeübergreifende, firmenweite Standortverkabelung zur Verbindung der Standort- bzw. Gebäudeverteiler. Dabei wird meistens im Rechenzentrum der Standortverteiler untergebracht und von da aus führen ein oder mehrere Kabel zu den entsprechenden Gebäudeverteilern. Das heißt, an einem Knoten können viele Verbindungen angeschlossen werden (die Etagenverteiler, die Gebäudeverteiler). Hierbei muß darauf geachtet werden, daß diese Struktur keinen ``Single Point of Failure'' besitzt. Um eine permanente Verfügbarkeit zu garantieren, sollte der Primärbereich redundant ausgelegt sein.
Für den Primärbereich verwendet man die Topologie Stern oder Ring und im allgemeinen LWL-Kabel. Der Grund warum LWL-Kabel vorteilhafter sind als Kupferkabel, wird in Abschnitt 3.2.2 erklärt.



Sekundärverkabelung
Unter Sekundärverkabelung versteht man die Verbindung zwischen den Gebäude- und Etagenverteilern. Dieser Bereich wird häufig auch Steigbereich genannt. Im Sekundärbereich können die Kabel entweder ringförmig oder sternförmig als Punkt-zu-Punkt-Verbindung gelegt werden. Auch hier empfiehlt sich der Einsatz von LWL-Kabeln, wie in 3.2.2 erläutert. Bei der Planung des Sekundärbereichs ist zu berücksichtigen, daß die Verkabelung ausreichend groß dimensioniert ist, da eine spätere Erweiterung mit großem Aufwand und mit hohen Kosten verbunden ist.



Tertiärverkabelung
Unter Tertiärverkabelung versteht man die Verbindung von den Etagenverteilern zu den Anschlußdosen. Im Tertiärbereich wird hauptsächlich symmetrisches Kupferkabel eingesetzt. Aber auch eine reine LWL-Verkabelung bis zur Anschlußdose ist möglich. Unabhängig vom Kabeltyp wird immer eine sternförmige Verkabelung realisiert.



Arbeitsplatzverkabelung
Unter Arbeitsplatzverkabelung versteht man die Verbindung von den Anschlußdosen zu den Endgeräten. Die Arbeitsplatzverkabelung wird nicht bei der Netzinstallation fest eingerichtet, sondern wird in der Regel erst bei einem notwendigen Netzanschluß von den betroffenen Netzadministratoren angeschlossen. Für diese Verbindung verwendet man hauptsächlich Patchkabel.


next up previous contents
Next: 3.2.2 Kabeltypen Up: 3.2 Normgerechte Verkabelung Previous: 3.2 Normgerechte Verkabelung
Copyright Munich Network Management Team