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Application Instrumentation & Control API  


Die Application Instrumentation & Control  API (AIC API) wurde gemeinsam von J.P. Morgan und Computer Associates entwickelt und Ende 1999 von der Open Group  als Technical Standard übernommen [#!c910!#]. Sie besteht aus zwei Schnittstellen, die von entsprechenden Bibliotheken implementiert werden müssen ( Application Library und Client Library) und die es Anwendungen gestatten, Informationen auf einfache Art und Weise für Managementsysteme zur Verfügung zu stellen. Außerdem spezifiziert sie einige einfache Basisdienste, die sogenannten Host Services.

Die grundsätzliche Funktionsweise der AIC  API ist in Abbildung [*] skizziert. Eine Anwendung nutzt die Application Library (AL) AL Application Library  , um Managementobjekte zu generieren und mit Werten zu belegen. Diese können von Managementanwendungen mit Hilfe der Client Library (CL) CL Client Library   abgefragt und verändert werden. Die Host Services sind Basisdienste, die z.B. für die sichere Kommunikation zwischen den beiden Bibliotheken und für die Kommunikation mit anderen Managementarchitekturen verantwortlich sind.


 
Abbildung:  Funktionsweise der AIC API (aus [#!c910!#])
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Der Anwendungsentwickler  muß zum Zeitpunkt der Anwendungserstellung  entscheiden, welche Information der Anwendung von Bedeutung für ein Managementsystem sein könnte. Er generiert die entsprechenden Managementobjekte (MOs) über die AL . Die Belegung der MOs mit Werten kann auf zweierlei Art geschehen: Entweder, der Anwendungsentwickler  fügt explizite Aufrufe der AL  in den Code der Anwendung ein, die den Wert des entsprechenden MOs aktualisieren, oder er registriert eine sogenannte Polling Function für das MO, die automatisch von der AL  in regelmäßigen Abständen aufgerufen wird und für die Aktualisierung des Wertes sorgt. Für die Implementierung der Polling Function ist wiederum der Anwendungsentwickler  verantwortlich.

Der Zugriff auf die MOs erfolgt dann, wie bereits erwähnt, durch Aufrufe der CL. Außerdem kann für jedes MO eine Threshold Function registriert werden, die ähnlich wie die Polling Function regelmäßig aufgerufen wird. Diese dient der Überwachung der MOs auf Überschreitung definierbarer Grenzwerte und muß ebenfalls vom Anwendungsentwickler  implementiert werden. Im Falle einer Grenzwertüberschreitung kann die Threshold Function beispielsweise - wiederum durch Aufruf der AL  - ein Event generieren, das die Information an die angeschlossenen Managementsysteme weitergibt.

Die AIC  API erlaubt nicht nur die bloße Überwachung von Anwendungen, sondern darüber hinaus auch steuernde Eingriffe. Dies kann entweder über die explizite Belegung von MOs mit Werten über die CL erfolgen oder aber durch den Aufruf der sogenannten DoAction Function. Hierbei handelt es sich um eine beliebige, vom Anwendungsentwickler  zu implementierende Funktion, die bei der AL  registriert und über die CL aktiviert werden kann.

Neben den bereits erwähnten Beispielen für Host Services, die die sichere Kommunikation zwischen den Bibliotheken gewährleisten und die Anbindung an weitere Managementarchitekturen ermöglichen, existieren noch weitere Basisdienste: Bei einem Namensdienst ( Name Service) lassen sich beispielsweise alle auf dem jeweiligen System überwachten Anwendungen erfragen. Für die regelmäßige Überwachung der Anwendungen auf Totalausfall existiert ein Heartbeat Mechanism, der in regelmäßigen Abständen überprüft, ob die jeweilige AL  noch auf Anfragen reagiert. Ein Object Cache erhöht die Leistung des Systems, indem er Anfragen beantwortet, ohne die eigentliche Anwendung kontaktieren zu müssen.

Die AIC  API ermöglicht es einem Anwendungsentwickler , Managementinformation aus der Anwendung mit Hilfe eines generischen Mechanismus Managementsystemen zur Verfügung zu stellen. Grundätzlich ist sie somit geeignet, die in Kapitel [*] geforderte Managementinformation zu liefern. Der Anwendungsentwickler  erhält allerdings weder Hilfestellung in der Auswahl der benötigten Information noch bei der eigentlichen Instrumentierung der Anwendung. Ihm wird lediglich ein Mechanismus zur Verfügung gestellt, der die Kommunikation mit den eigentlichen Managementsystemen vor ihm verschattet. Der resultierende Instrumentierungsaufwand ist daher dennoch als zu hoch zu betrachten und wird die weitere Verbreitung der AIC  API negativ beeinflussen.


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Copyright Munich Network Management Team