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6.1 Infrastruktur

 Der Gebäudekomplex Oettingenstraße wurde vor zwei Jahren der LMU zur Verfügung gestellt. Im Auftrag vom Netzbetreiber (LRZ) wurde die entsprechende Infrastruktur in diesem Gebäude errichtet.
Die Grundlage dieses Gebäudes bildet eine relativ neue Infrastruktur, die nach den damals neuesten Standards errichtet wurde. Hier findet man ein geswitchtes, PC- und Workstation-basierendes Netz.


Verkabelung
Da es sich hier um eine relativ neue Infrastruktur handelt, ist das Gebäude mit einer ``modernen'' strukturierten Verkabelung (Grundlagen siehe Kap. 3.2.1) erschlossen. Im Gebäudekomplex Oettingenstraße wurde eine sternförmige Verkabelung realisiert.

 
Abbildung 6.1:   Physische Sternstruktur mit Uplink
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Bei der Sternstruktur ist jede Station mit einer zentralen Vermittlungsstation verbunden, die die Nachrichten gemäß ihrer Zieladresse an den Empfänger weiterleitet. Bei jedem Übertragungsvorgang ist also die zentrale Vermittlungsstation einzuschalten (Bild 6.1).
Die Vorteile der Sternstruktur sind: die relativ einfache und kostengünstige zentrale Netzsteuerung, -kontrolle und -wartung, und die leicht erweiterbare Struktur. Beim Ausfall einer Leitung oder einer Station wird das Gesamtsystem nicht beeinträchtigt. Die Abhängigkeit aller Endgeräte von der zentralen Vermittlungsstelle ist allerdings ein gravierender Nachteil der Sternstruktur. Fällt diese Vermittlungsstelle aus, ist keine Datenübertragung mehr möglich und das Gesamtsystem bricht zusammen.

In Bild 6.2 ist exemplarisch die strukturierte Verkabelung mit den Vermittlungsstationen dargestellt. Die Endgeräteanschlüsse werden sternförmig mit einem Verteiler in der Etage verbunden. Diese Etagenverteiler werden an einen zentralen Gebäudeverteiler angeschlossen. An diesem Gebäudeverteiler wird die Anbindung an das MHN über eine 100 Mbit-Leitung zum LRZ realisiert.
Wie in der strukturierten Verkabelung (Kap. 3.2.1) schon erwähnt wurde, beschränkt sich ein modernes Netz auf zwei Kabeltypen: LWL-Kabel und symmetrische Kupferkabel (Kap. 3.2.2). Auch im Gebäudekomplex Oettingenstraße sind diese zwei Kabeltypen im Einsatz, und zwar:


 
Abbildung 6.2:   Strukturierte Verkabelung am Einsatzort
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Segmentierung
Das derzeitige Netz wird durch Switches und Router in Subnetze unterteilt. Der Router segmentiert dieses Netz in acht Subnetze, wobei jede OE einem (oder mehreren) Subnetz(en) zugeteilt wird. Die logische Netzstruktur des Gebäudekomplexes Oettingenstraße ist in Abb. 6.3 dargestellt.

 
Abbildung:   Logische Netztopologie Oettingenstraße
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Der Router begrenzt den Broadcast-Verkehr auf ein Subnetz und damit auf eine OE. Innerhalb eines Subnetzes werden, abhängig von der Anzahl der Benutzer einer OE, Switches eingesetzt. Diese teilen die Subnetze in mehrere unabhängige Collision-Domains. Da die Anzahl der Benutzer pro Collision-Domain drastisch reduziert wird, kann der Datendurchsatz innerhalb eines Subnetzes deutlich gesteigert werden.




Technologie
Im Gebäudekomplex Oettingenstraße wird Ethernet und Fast-Ethernet als Übertragungstechnik eingesetzt. Ethernet wurde in den 80er Jahren zum IEEE-Standard 802.3 erklärt und zählt zu den traditionellen Netzen. Aufgrund der großen Verbreitung (70 %) und der ständigen Weiterentwicklung kann davon ausgegangen werden, daß diese Technologie noch sehr lange in den Netzen zu finden sein wird.
Im ursprünglichen Standard wurde das Ethernet als Busstruktur, basierend auf einem Koaxkabel als gemeinsamem Übertragungsmedium, konzipiert. Durch den häufigen Einsatz in verschiedenen Umgebungen waren im Laufe der Zeit Adaptionen auf andere Übertragungsmedien nötig, die dann als Erweiterung des Standards veröffentlicht wurden. Der IEEE 802.3 Standard umfaßt folgende Untergruppen:

Im Gebäudekomplex Oettingenstraße sind heute die 10BaseT, 100BaseT und 100BaseF Standards eingesetzt.
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