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2.1 Motivation

Die Netz- und Rechnerkonzepte haben sich in den letzten Jahren erheblich verändert. In den achtziger Jahren setzten Unternehmen überwiegend hierarchische und zentralisierte Systemlösungen ein. Diese Architekturen wurden nach und nach durch viele voneinander unabhängige Geräte ersetzt, die über lokale Netze (LANs) oder auch Weitverkehrsnetze (WANs) miteinander verbunden wurden. Dieser Entwicklung ging ein quantitativer und qualitativer Leistungszuwachs der passiven und aktiven Komponenten voran: Es ist also ein ungebrochener Trend zu immer mehr Leistung erkennbar.

Neue HW-Technologien und die unterschiedlichen Strömungen im Netzdesign führen zu ständigen Neuentwicklungen in diesem Bereich. Dabei ist der Trend zu immer kürzeren Innovationszyklen zu erkennen. Angesichts der Dynamik der Märkte und der Kurzlebigkeit vieler Innovationen und Produkte bleibt den Unternehmen nicht viel Zeit, um sich auf neue Anforderungen und Rahmenbedingungen einzustellen.

Die Diplomarbeit muß nun diesem Trend bzw. dieser permanenten Weiterentwicklung Rechnung tragen. Aber neben reiner Performance und Geschwindigkeit ist die Flexibilität in einer Unternehmung wichtig. Wie in Kap. 1 schon erwähnt, ist die Schaffung von flexiblen Organisationsstrukturen (dynamischen Teams) (vgl. Abb. 2.1) notwendig.
 
Abbildung 2.1:  Flexible-Organisation / Dynamische-Teams
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Untersuchungen zeigen, daß in deutschen Unternehmen durchschnittlich 30% aller Stationen im Jahr verlegt werden. Der Grund liegt in der ständigen Veränderung (Expansion, neue Aufgaben/Projekte) innerhalb einer Organisation. Z.B. eine Abteilung soll neue Aufgaben übernehmen, die aber mit vorhandener Manpower nicht zufriedenstellend gelöst werden kann, d.h. die Abteilung muß sich erweitern. Bei staendigem Wachstum reicht irgendwann der Platz nicht mehr aus und die Abteilung muß umziehen. Solche Umzüge können innerhalb eines Gebäudes, auf einem Campus, oder sogar in ein neues Gebiet erfolgen. Diese häufigen Umzüge haben zur Folge, daß Teilnehmer eines dynamischen Teams in sehr kurzer Zeit über das gesamte Netz verteilt sind, d.h. über alle Switchsysteme hinweg. In der Praxis bedeutet dies, daß alle Broadcasts an alle Systeme verteilt sind und das Netz unübersichtlich wird. Bei einem solchen Netzkonstrukt müssen also wesentlich höhere Anforderungen an das Netz gestellt werden.
In Abb. 2.1 ist exemplarisch eine flexible Organisation dargestellt. Hier wird auftragsbezogen gearbeitet, d.h. für jedes neue Projekt wird ein kompetentes Team zusammengestellt, das nach abgeschlossener Aufgabe wieder aufgelöst wird.

In jeder Organisation finden also Umzüge statt. Diese Umzüge haben zur Folge, daß eine Infrastruktur zur Verfügung stehen muß, so daß ohne große Kosten, Aufwand und Wartezeiten, praktisch per Mausklick, ein Umzug realisiert werden soll. Solch eine Infrastruktur setzt eine strukturierte Verkabelung (Kap. 3.2.1) und ein entsprechendes Netzdesign (z.B. VLANs ) voraus.


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